Squamanita schreieri   Imb.  (Gelber Schuppenwulstling)

Zweitfund für Bayern!
Es wird gebeten, etwaige Funde der "Arbeitsgruppe Mykologie Inn/Salzach" zu melden und den Pilz am Standort zu belassen!


Fundort: 02.09.2012 Inntal zwischen Marktler Badesee und Perach Lkrs. Altötting
Biotop: unter der Bahntrasse neben der Straße, meist Eichen, aber auch andere Laubbäume, wärmebegünstigter Standort
Begleitpilze: Boletus radicans, Boletus satanas, Amanita strobiliformis, Amanita echinocephala u.a.
Bestimmung: Thomas Glaser
Bild 1: Thomas Glaser (nicht am Standort)
Bild 2 und Gefunden von: Wolfgang Spengler (Foto nicht am Standort)
Google-Maps-Position in etwa: 48.27127,12.80825

Details zur Bestimmung von Thomas Glaser:

Squamanita schreieri gilt zwar allgemein als Art der Hartauenwälder, doch dürfte die Gesamtheit ihrer
ökologischen Vorlieben noch nicht vollständig bekannt sein.
Die ausgesprochen thermophile Art wurde bisher im Thüringer Becken sowie am Rhein und
jetzt auch erstmals im Inntal entdeckt. Nach dem bayerischen Erstnachweis fast auf den Tag genau
vor 26 Jahren bei Leipheim an der Donau gelang Wolfgang nun der Zweitfund. Bleibt zu hoffen,
dass sich Squamanita schreieri noch einmal blicken lässt.
Welche Rolle die der Knolle anhaften den Chlamydosporen spielen, ist ohnehin ungeklärt,
vielleicht bewirken gerade sie eine Fruchtkörperneubildung.
So auffällig der ritterlings- und wulstlingsähnliche Pilz farblich daherkommt,
so merkmalsarm zeigt er sich mikroskopisch:

Hyaline, glatte, breit ellipsoide Sporen bis 8 x 5 μm,
Septen mit Schnallen, Huthaut eine Kutis, keinerlei Zystiden.
Der außergewöhnliche Pilz ist praktisch unverwechselbar – auch ohne Knolle.